Ich versuche so viel wie möglich bildlich zu erfassen. Das macht es mir viel leichter mir Dinge zu merken und auch viel später mir noch mal in Erinnerung zu rufen. Dazu benutze ich Sketchnotes und Graphic Recording für Workshops, Meetings und andere Veranstaltungen um Inhalte und Botschaften festzuhalten. So mancher wird jetzt sagen „Ja dazu muss man ja gut zeichnen können“ aber dies möchte ich gerne entkräften und möchte behaupten das wir alle das besitzen was notwendig ist um mit Visuellem Arbeiten anfangen zu können. Danach heißt es natürlich üben üben üben.
Aller Anfang ist schwer
Das schwerste ist der Anfang, oft denkt man viel zu kompliziert, das wichtigste ist das man einfach beginnt und die ersten Kritzeleien anfertigt. Man muss allerdings von einem Qualitätsanspruch abstand gewinnen. Es zählt einzig und allein das Ergebnis. Es muss nicht schön sein, sondern nur seinen Zweck erfüllen. Dazu gibt es ein paar einfach Regeln die beachtet werden sollten.
- Das Zweck und der Inhalt zählt. Es muss kein Kunstwerk sein sondern muss seinen Zweck erfüllen.
- Während man einen Sketch anfertigt wird nicht korrigiert. Natürlich kann ich digital einen Schritt zurück gehen aber bei einem analogen Sketch arbeite ich mit dem was ich habe. Anfangen zu radieren oder zu korrigieren kostet meist zu viel Zeit so das mir der Sprecher davonlaufen wird.
- Ein- oder maximal zweifarbig. Sketchnotes sind Skizzen die einen Inhalt transportieren. Zu viele Farben sorgen meist dazu das die Blätter zu unübersichtlich und verwirrend werden. Also beschränkt euch auf 2 Farben mit denen ihr arbeiten wollte. Maximal noch einen Schatten ergänzen. Am liebsten arbeite ich mit Schwarz und Türkis, dazu ein leichtest grau für Tiefen und Schatten.
- Eine Seite pro Zeichnung. Ein Vortrag sollte nicht eine Seite überschreiten. Das wird unübersichtlich und verwirrt den Betrachter. Auf der anderen Seite können wir natürlich das Blatt unterteilen und Mehrere Inhalte auf eine Seite bringen.
- Die Inhalte werden einfach Dargestellt, am besten auf das wesentliche reduziert. Vermeidet es das ihr zu viel Zeit pro Element auf eurem Sketch braucht. Die habt ihr nicht weil natürlich der Vortrag den ihr erfassen wollt immer weiter läuft.
Diese einfachen Regeln werden euch sicher helfen schnell eure ersten Sketches zu gestalten. Das wichtigste ist das man dabei auch Spaß hat, seht die Sache nicht zu verbissen und genießt das Zeichnen.
Ich finde es immer toll Kindern beim Sketchen zuzuschauen. Sie sind meister der Simplifizierung von Inhalten und ideale Vorbilder für uns. So kann eine einfach Strichzeichnung eine ganze Geschichte erzählen die uns das Kind sicher auch darbieten kann. Sie sind in der Lage vieles auf das wesentliche herunterzubrechen und einfach drauf los zu zeichnen.

Digital oder Stift und Papier
Ich finde beides hat seinen Reiz. Auf den meisten Events zeichne ich digital weil es einfacher ist und ich das Tablet meistens eh dabei habe. Ein großes Plus ist natürlich auch das man diese Inhalte direkt Teilen und versenden kann. Aber auch das zeichnen mit Stift und Papier hat seinen ganz eigenen Charm. Das macht auch sehr viel Spaß. Am Ende gehört alles für mich zusammen und man möchte von allem ein bisschen was mitnehmen.
Also Anfänger würde ich aber eher analog starten und dann Üben, Üben Üben. Das ist das wichtigste. Man muss es einfach machen und seinen eigenen Weg finden. Ich beschreibe es immer gerne damit eine neue Sprache zu lernen. Genau das ist es dann am ende auch. Man muss seinen eignen Weg finden und seine eigenes Vokabular entwickeln. Eine Art Wörterbuch in dem man für die wichtigsten Begriffe die entsprechenden Zeichnungen schon parat hat.
Wenn ihr auch Interesse daran habt verstärkt visuell zu arbeiten könnt ihr euch ja mal die Meetups von VizThink.de anschauen. Dort treffen sich interesseierte und alte Hasen zum Erfahrungsaustausch und der weitergabe nützlicher Tipps und Tricks.
Wir selbst sind gerade dabei eine neue Gruppe im Rhein Main Gebiet zu etablieren und auch hier die ersten Meetups zu veranstalten.
VizThink Rhein Main – Meetup Gruppe
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