Was ist eigentlich Visual Thinking oder Visuelles Arbeiten. Ein Begriff den man in letzter Zeit oft hört aber was sich alles dahinter verbergen kann ist oft nicht ganz klar. Dabei gibt es sehr viele Facetten oder Bereiche die alle dazu gehören. Einige davon möchte ich hier gerne einmal aufgreifen und etwas genauer betrachten.
Die bekanntesten Sparten des Visuellen Arbeitens
Es gibt eine Umzahl von Disziplinen und Anwendungen des Visuellen Arbeitens. das am meisten bekannte, oder das was die meisten damit verbinden ist das Sketchnoting.

Sketchnotes
Sketchnotes sind eine Art Bildsprache. Anstelle von Text versuche ich Sachverhalte und Inhalte mit Hilfe einer Bildsprache festzuhalten. Dazu entwickelt sich der Ersteller eine eigene Sprache in dem er Begriffe, wie Büro, Tisch, Laptop, Smartphone, durch kleine und einfache Skizzen ersetzt und diese beim Erstellen eines Sketches wieder abruft. Das kann während eines Meetings, Vortrags, zum lernen oder zum kreieren von Ideen erfolgen. Die Anwendungsfälle sind nahezu unbegrenzt. Wichtig ist das es einfach gehalten wird und schnell erstellt werden kann. Layouts und zeichnerische Elemente erstellt der Autor dann nach dem eigenen Ermessen. Sketchnotes können analog auf einem Blatt Papier oder digital auf einem Tablet erstellt werden. Dabei wird immer ein Vorgang (Vortrag, Tag, Thema) pro Seite erstellt. Durch eine geschickte Strukturierung können so auch ganze Geschichten erzählt werden.
Visual Recording
Das visuelle Aufzeichnen oder das Visual Recording ist eine Methode in der Inhalte in Konferenzen oder Kongressen visuell festgehalten werden. Oft geschieht dies durch einen stillen Begleiter welcher neben dem Sprecher die Veranstaltung auf einer großen Leinwand aufzeichnet bzw. mitschreibt. Ähnlich wie ein Dolmetscher setzt der Aufzeichner das gesprochene Wort in nahezu Echtzeit in eine Bildsprache um und hält dies auf für die Anwesenden Fest. Eine Fertigkeit die einiges an Erfahrung des Aufzeichners erfordert und ein gutes visuelles Vokabular erfordert. In manchen fällen ist dem Aufzeichner der grobe Inhalt der Veranstaltung bekannt so das dieser sich schon konzeptionell vorbereiten kann.
Visual Facilitation
Damit verwand gibt es die Visuelle Anwendung oder das Visual Facilitation. Hierbei werden Prozesse oder Anwendungen durch eine visuelle- oder Bildsprache dargestellt und so verständlich gemacht. Dies kann als Story oder auch als Prototyp geschehen. Außerdem habe ich die Möglichkeit Ergebnisse durch eine visuelle Darstellung sichtbar zu machen und zu verdeutlichen. Beim Visual Facilitation bedient man sich der Tatsache das unser Gehirn darauf spezialisiert ist, Inhalte visuell zu verarbeiten. Somit kann ich einen Vorgang mit hilfe einer Story zu veranschaulichen und für den Anwender verständlich zu machen.
Corporate Illustration
Unternehmen entdecken auch mehr und mehr die Wirkung und Bedeutung von Visuellen Inhalten und versuchen diese mehr und mehr in ihrem Unternehmensalltag unterzubringen. Hierfür werden gerne unternehmenseigene Inhalte wie ein Icon Satz oder ein Maskottchen verwendet. Die Corporate Illustration beschäftigt sich mit genau solchen Themen. Dem erstellen eines ausgearbeiteten Symbol Satzes welcher im unternehmen genutzt wird. Hierzu zählen zum Beispiel die bereits erwähnten Maskottchen oder virtuellen Begleiter oder auch Symbole und Icons welche mit einer Marke in Verbindung gebracht werden.
Comics und Erklärvideos
Ein Bereich welcher gerade einen großen Schritt nach vorne macht. Stories und kurze animierte Videos helfen uns leicht einen Zugang zu bestimmten Themen zu bekommen. Die sogenannten Erklärvideos sind meiste kurze animierte Sequenzen und versuchen sehr visuell und leicht verständlich in ein Thema einzuführen. Gerade hier kommt die stärke des visuellen Denkens voll zur Wirkung da die Videos genau in diesem Bereich optimiert sind.
Illustrationen (Sketch)
Es kommt langsam wieder in Mode. Fotos machen kann ja mittlerweile fast jeder. Fast jedes Smartphone ist bereits mit spitzen Kameras ausgestattet und unterstützt und mit einer Reihe von Softwarelösungen dabei, Bilder in allen Situationen zu machen. Also gehen wir wieder einen schritt zurück und halten unsere Eindrücke wieder in Zeichnungen fest. Man sieht es wieder vermehrt das Personen mit Stift und Papier ausgerüstet durch die Städte ziehen und ihre liebsten Objekte auf Papier festzuhalten.
Es gibt noch viel mehr zu entdecken
Dies ist jetzt ein Auszug der gängigsten Facetten des Visuellen Arbeitens. Sicher gibt es noch sehr viele mehr. Mit diesem Artikel möchte ich euch gerne die wichtigsten kurz vorstellen und die Kerninhalte aussagen herausarbeiten. Ich selbst erstelle am liebsten meine eigenen Sketchnotes in Workshops und bei Vorträgen. Auch wende ich gerne das Visual Facilitation bei meiner Arbeit an. So kann jeder das finden was ihm oder ihr am liebsten ist und seinen Weg in das visuelle Arbeiten finden.
Man muss es vielleicht auch einfach mal ausprobieren und selbst erleben. Beim Visual Thinking und deren Anwendung wird überrascht sein wie gut und schnell es funktioniert. Es wird einem leicht fallen Inhalte zu rekonstruieren und Workshops nachzuvollziehen. Eine tolle Methode welche auch eine ganze Menge Spaß mit sich bringt. Probiert es aus.
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