Ich werde immer wieder gefragt ob man beim Design Thinking immer den ganzen Prozess durchlaufen muss. Ich bin der Meinung, nein das muss man nicht. Lasst mich in den folgenden Abschnitten diese Frage ein bisschen ausführlicher erläutern.
Als ersten ist für mich das Design Thinking kein Prozess. Es ist viel mehr ein Mindset und eine Arbeitseinstellung wie man Dinge hinterfragt und Probleme oder Themen angehen möchte. Natürlich gibt es die klassische Herangehensweise bei der man ein Team zusammensetzt, sie in einen Raum setzt, eine Chellange aufstellt und dann dieses Problem versucht zu lösen oder ein Produkt zu verbessern. Ja das stimmt und so kann man es auch machen aber für mich verbirgt sich hinter dem Thema noch viel mehr.
Design Thinking als Einzelperson
Vor einiger Zeit habe ich schon einen Artikel geschrieben in dem ich die Frage aufgegriffen habe ob man Design Thinking auch nur für sich selbst nutzen kann. Als Mindset und Arbeitseinstellung meine ich ja, da es die ganze Art und Weise verändert wie wir mit Aufgaben und Problemen umgehen. Stellen wir die richtigen Fragen? Kennen wir das Problem gut genug um darüber eine Aussage treffen zu können oder Kritik zu äußern.
Nur das was mich weiterbringt – geht das?
Um dann jetzt auch auf die eigentliche Frage zu kommen. Nein ich finde man muss dann auch nicht den ganzen Prozess als solches immer wieder durchlaufen. Ich bin durchaus in der Lage einzelne Schritte oder Phasen aus diesem Prozess herauszunehmen und ihn auf eine Fragestellen oder Problem Formulierung anzuwenden. Möchte ich einfach ein Thema besser verstehen? Dann kann ich doch die dafür vorgesehenen Schritte anwenden? Oder habe ich eine Idee und möchte Feedback dazu sammeln? Dann wende ich die Ideen und Methoden des Prototypings an und sammle so mein Kundenfeedback. Es stehen mir unzählige Möglichkeiten zur Verfügung.
Also muss ich nicht klassisch den Prozess durchlaufen um aus dem Design Thinking Vorteile für mich und mögliche Produkte ableiten zu können. Es ist auch ok sich nur das herauszunehmen was mich in der aktuellen Situation dann auch weiterbringen wird. Auf einem Meetup haben wir mal darüber gesprochen das NewWork auf mit einem Koffer voller Methoden und Ideen verglichen werden kann. Ich das das lässt sich auch auf unser Design Thinking übertragen. Design Thinking ist eine Methodenbox und ein Koffer voller Ideen. Das was ich brauche nehme ich heraus und wende es an.
Am ende zählt das richtige Mindset, was bringen die tollsten Methoden wenn es einem keinen Spaß macht und man kein Interesse am Erfolg des eigenen Vorgehens hat. Das Mindset und die Arbeitsmethode muss passen dann stellen sich auf die Erfoge ein. Dann bin ich schon mittendrin.

Um die Frage zu beantworten
Um abschließend noch mal auf die Frage zurückzukommen. Nein ich muss den Prozess nicht vollständig von vorne bis hinten durchlaufen.
Hinzufügen möchte ich noch das man den Design Thinking Prozess als iterativen Prozess ansieht. Ein Prozess in dem ich je nach bedarf nach vorn und hinten springen kann. Also warum auch nicht Schritte überspringen oder auslassen. Wenn es mich meinem Ziel näher bringt dann ist auch das ein möglicher Weg.
Vielleicht hilft das dem ein oder anderen als Impuls um für sich und für das Unternehmen die Themen und Produkte mit Hilfe von Design Thinking weiter voranzubringen.